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Erste Erfahrungen in der Wasserrettung

Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin gerade 16 Jahre alt und mache meine Ausbildung. Seit etwa 10 Jahren bin ich Mitglied in der DLRG. Jetzt darf ich nach mehreren Jahren im Schwimmtraining echten Wasserrettungsdinest machen. Ich mache mich auf den Weg in das Badegebiet, in dem ich meinen Dienst antreten werde und bin nervös. Viele der Leute aus dem Wachdienst sehen ich heute zum ersten mal und es ist erst mein dritter Dienst überhaupt.

Ein Bekannter aus meiner Ortschaft - er heißt Matthias - holt mich heute mit dem Auto ab und wir machen uns auf den Weg. Er ist heute der Bootsführer. Ich frage ihn nach den anderen Wasserrettern, die heute Dienst machen werden. Er erzählt mir ein paar lustige Anekdoten über Manuel, unseren heutigen Wachführer und den Rest der Wachbesatzung. Wenn wir auch nur annähernd solche geschichten erleben, wird das ein ziemlich lustiger Tag. Ich entspanne mich ein wenig.

Wir kommen an der Wachstation an und gehen rein. Manuel ist schon da und verteilt unter den Eintreffenden gleich die ersten Aufgaben. Als Wachführer ist er heute außerdem für die Komunikation der Integrierten Leitstelle (ILS) verantwortlich. Diese übermittelt uns in der Regel unsere Einsätze anhand der dort eingehenden Notrufe. Wir machen also das Motorrettungsboot einsatzklar. Ich soll die NEoprenanzüge für die Wasserretter auf das Boot bringen, im Anschluss soll ich Matthias den Sanitätsrucksack durchsehen. Wir sortieren den ein oder anderen Verband aus und füllen die Pflaster auf. Ansonsten ist alles vorhanden.

Nach dem Frühstück beginnt zunächst eine entspannte Zeit. Wir sitzen zusammen, die anderen erzählen lustige und spannende Geschichten über vergangene Heldentaten und blödeln miteinander rum. Die Aufregung heute morgen war völlig unbegründet. Alle sind nett zu mir. So geht es auch erstmal nach dem Mittagessen weiter. Es gab Nudeln mit Tomaten, Basilikum und Zwiebeln, wobei ich persönlich auf die Tomaten hätte verzichten können.

Ich bin schon dabei mich damit abzufinden, dass heute nichts spannendes mehr passieren wird, als schön langsam das Wasser umschlägt. Der Wind wird stärker und es sind immer noch jede Menge Segler auf dem Wasser unterwegs. Es dauert nicht lange und unser Funkmeldeempfänger klingelt. Jemand hat bei der Leitstelle einen Notruf abgesetzt, weil ein Segelboot gekenntert ist. Während sich die Bootsbesatzung auf den Weg macht und innerhalb weniger Sekunden ablegt, bleibe ich mit Manuel an der Station.

Nach etwa 10 Minuten meldet sich die Leitstelle erneut. In einem Bojen-Feld naher unserer Station steht ein Vater mit seinen Kind auf einem Segelboot. Er braucht Hilfe an Land zu kommen, da sein Beiboot kaputt ist und Manuel entscheidet, dass wir mit dem zweiten Boot rausfahren. Ich bin begeistert. Ich bin zwar bereits voll ausgebildet, hatte aber nicht damit gerechnet, dass ich heute auf einen Einsatz fahren darf. Normalerweise wird dass immer erst erlaubt, wenn man bei Übungen noch mehr Erfahrungen sammeln konnte und älter ist. Hier ist jedoch keine gefährliche Situation zu erwarten.

Ich laufe Richtung Boot und bin überrascht, wie hoch die Wellen inzwischen sind. Sie sind mindestens einen halben Meter hoch. Auf dem Boot angekommen schlüpfe ich in eine Rettungsweste und warte ungeduldig darauf, dass Manuel endlich ankommt und wir losfahren können.

Endlich ist es so weit. Wir machen die Leinen los und fahren Richtung Bojen-Feld. Schon aus der Entfernung sehen wir ein Mann auf einem Segelboot winken und fahren dort hin. Als wir angekommen sind erfahrnen wir, dass der Motor des Beibootes inw Wasser gefallen ist und er kene Ruder dabei hat. Neben ihm steht sein 7-jähriger Sohn. Er klammert sich an seinem Vater fest und hat sichtlich Angst.

Manuel entscheidet, dass wir die beiden einfach auf unser Boot nehmen und an Land bringen. Wir machen an der Seite des Segelbootes fest und ich helfe den beiden auf unser Boot. Auch sie bekommen jeweils eine Rettungsweste von uns und wir machen uns auf den Weg zum Ufer.

Innerhalb kürzester Zeit hat der Sohn seine Angst vergessen und löchert mich mit Fragen, die ich versuche zu beantworten. Am Ufer angekommen stellen wir fest, dass wir aufgrund der Gegebenheiten vor Ort mit dem Boot nicht anlegen können und ich soll auf Land überspringen. Der Vater reicht mir seinen Sohn und ich stelle ihn aufs trockene Ufer.

Die beiden Bedanken sich bei uns und man sieht dem Vater die Erleichterung, festen Boden unter den Füßen zu haben, sichtlich an. Ich klettere zurück ins Boot und wir fahren Richtung Wasserrettungsstation. Der dankbare Blick der beiden wird mich noch über Jahre hinweg begleiten und baut mich auch noch auf, wenn ich daran denke...

Diese Beschreibung eines meiner ersten Einsätze ist ein gutes Beispiel für die schönen Momente eines Wasserretters. Außerdem gibt sie einen kleinen Einblick in den Wasserrettungsdienst und das was wir tun. Ein großer Teil unserer Dienste besteht aus der Vorberetung auf den Ernstfall. Wir prügen unser Material und üben. Darüber hinaus gibt es aber auch immer noch jede Menge freie Zeit dazweichen. Hier wird gemeinsam gekocht, gespielt und gescherzt. Es dauert meist nicht lange, bis man in den Kreis der aktiven Mitglieder aufgenommen wird und mitmachen kann.

Einsätze nehmen hingegen einen vergleichsweise kleinen zeitlichen Anteil am Wasserrettungsdienst ein. An einem normalen Wochenende finden im Schnitt 2-3 Einsätze statt. Meist sind es Technische Hilfeleistungen oder kleinere medizinische Versorgungen aus dem umliegenden Badegebiet. Darüber hinaus besetzt die Wachmannschaft in unserem DLRG Ortsverein jedoch auch einen First Responder, führt Vermisstensuchen durch und hilft Seglern, die in Not geraten

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